Klicks sind tot – Wie KI und smarte Daten das Marketing neu definieren
Wer im Marketing arbeitet, kennt das: Die Klickzahlen einer Kampagne steigen, das Reporting sieht auf den ersten Blick blendend aus – und trotzdem bleibt der Umsatz hinter den Erwartungen zurück. In Zeiten von KI, datengetriebenen Strategien und immer komplexeren Customer Journeys reicht es längst nicht mehr, auf Klicks zu schielen. Die wahren Erfolgsfaktoren liegen tiefer – und sie sind messbar, wenn man die richtigen Tools und KPIs einsetzt. Aus meiner Erfahrung als B2B-Dienstleister und SaaS-Unternehmer in der Schweiz weiss ich: Wer sich zu lange an Klicks klammert, verliert den Anschluss an die digitale Realität.
Warum Klicks als KPI in die Irre führen
Klicks sind einfach zu messen, aber sie sagen wenig über den tatsächlichen Wert einer Marketingmassnahme aus. Sie zeigen, dass jemand neugierig war – aber nicht, ob daraus ein Kunde, ein Fan oder ein Fürsprecher wird. Nicht nur im B2B-Bereich habe ich erlebt, wie Kampagnen mit tausenden Klicks zwar für volle Dashboards sorgten, aber kaum qualifizierte Leads generierten.
Ein anonymisiertes Beispiel aus der Praxis: Ein Softwareunternehmen investierte über Monate in LinkedIn-Ads, die auf einen Whitepaper-Download abzielten. Die Klickrate war hoch, die Downloadzahlen ebenfalls. Doch nach einer tieferen Analyse mit einem KI-basierten Lead-Scoring-Tool zeigte sich: Über 80 % der Klicks kamen von Nutzern, die weder zur Zielbranche noch zur Entscheidergruppe gehörten.
Die Folge: Das Vertriebsteam war mit unqualifizierten Leads beschäftigt, die Abschlussquote sank, die Kosten pro Neukunde stiegen.
Erst als wir zusammen mit dem Unternehmen begannen, die Customer Journey mit KI-gestützten Attributionsmodellen zu analysieren und die Kampagnen auf Engagement und Conversion-Qualität zu optimieren, verbesserte sich die Lead-Qualität spürbar – bei weniger, aber relevanteren Klicks!
Was heute zählt: KI, Customer Journey und smarte KPIs
Die Zeiten, in denen ein Klick als Erfolg galt, sind vorbei. Moderne Marketing-Teams setzen auf eine Kombination aus KI-gestützter Datenanalyse, Customer Journey Mapping und dynamischen KPIs. Tools (natürlich nicht abschliessend) wie Google Analytics 4, HubSpot oder Salesforce Marketing Cloud ermöglichen es, das Verhalten von Nutzern über alle Touchpoints hinweg zu verfolgen und zu bewerten. Mit Predictive Analytics lassen sich Zielgruppen segmentieren, die Wahrscheinlichkeit für einen Abschluss berechnen und Marketingbudgets gezielt steuern.
Besonders spannend: Die KI- gesteuerten Algorithmen erkennen Muster, die für Menschen unsichtbar bleiben – etwa, welche Content-Formate oder Kanäle besonders häufig zu hochwertigen Leads führen.
In der Praxis bedeutet das: Statt auf Klicks zu optimieren, sollten Sie Metriken wie Engagement Rate, Cost per Qualified Lead (CPQL), Customer Lifetime Value (CLV) und Return on Ad Spend (ROAS) in den Fokus rücken. Diese Kennzahlen zeigen, wie effizient Ihr Marketing wirklich ist – und wie Sie Ihr Budget optimal einsetzen.
Wer bis hierher gelesen hat, vielen Dank! 🙏
Der CLV ist für mich quasi eine Herzensangelegenheit. Viel zu wenig wird in der Praxis darauf geachtet und in der Lehre darauf eingegangen. Die Berechnung und Optimierung einer gesamthaften Customer Journey ist (mit Verlaub) verdammt komplex und umfangreich, aber es lohnt sich. Der Paradigmenwechsel, als auch die begleitenden Transformationsprozesse verändern ihr Unternehmen, versprochen. Und an all diejenigen, die sich angesprochen fühlen: Bravo!
Wer mehr über KI lernen möchte, schaue doch auch einmal bei der WBZ vorbei, das Thema Customer Lifetime Value behandle ich vor allem bei der FHNW im CAS Data Driven Marketing und Customer-Relationship-Management (CRM) in der Ausbildung zum dipl. Betriebswirtschaftler / Marketingmanager bei der HFLU. Eine allgemeine Einführung, wie KI das Digitale Marketing revolutioniert erfahrt Ihr bei der HSLU im CAS Digital Business Innovation.
Fazit & Handlungsempfehlung
Mein Rat: Machen Sie einen ehrlichen KPI-Check. Fragen Sie sich, welche Kennzahlen wirklich auf Ihre Unternehmensziele einzahlen. Nutzen Sie KI-gestützte Tools, um die Customer Journey ganzheitlich zu analysieren und Ihre Kampagnen datenbasiert zu steuern. Schulen Sie Ihr Team im Umgang mit modernen Analyse-Tools und fördern Sie eine Kultur, in der Qualität vor Quantität steht.
Probieren Sie aus, wie sich Ihre Ergebnisse verändern, wenn Sie statt auf Klicks auf Engagement und Conversion-Qualität optimieren.
Und: Bleiben Sie neugierig – die besten Insights entstehen oft dort, wo Sie sie am wenigsten erwarten.